Der Wecker schrillt täglich um 5:00 Uhr. Auch am Wochenende. CDU-Bundestagskandidat, Hartmut Ziebs, ist nach eigenen Angaben „noch voll mit der Realität verankert“. Mit einer Realität, die ihn morgens als Erstes in sein Gerüstbau-Unternhemen treibt. Der 62-Jährige ist nämlich, trotz Bundestagswahlkampf, noch voll im Generationenbetrieb eingebunden. 

„Man könnte meinen, dass ich als alter weißer Cis-Mann die beste Zeit hinter mir hätte, um zukunftsorientierte Politik zu gestalten“, gibt der gebürtige Schwelmer mit viel Selbstironie zu Protokoll. Doch nur wer die Vergangenheit verinnerlicht habe, könne ein Verständnis für die Zukunft entwickeln. „Wichtig ist doch, dass man fit im Kopf ist. Nicht das biologische Alter im Ausweis.“ 

Berlin sei eine ganz eigene Blase, die man zu begreifen lernen müsse und die wenig mit der „echten Welt“ zu tun habe. „Meiner Meinung nach, haben junge Politiker, die nie im beruflichen Haifisch-Becken unterwegs gewesen sind, weil sie direkt nach der Uni eine politische Karriere gestartet haben, Schwierigkeiten die Nöte und Belange der Bürger richtig zu deuten. Hier liegt mein Vorteil. Ich habe schon knietief im Dreck gestanden und mir bei Eises-Kälte auf dem Bau den Hintern weggefroren“, so Ziebs. „In meinem Handwerksbetrieb debattiere ich nicht Stunden lang über die Beschaffenheit des Metalls, sondern packe das Zeug an und schraube es zusammen. Genauso mache ich auch Politik.“

Ziebs berichtet, dass die Politikverdrossenheit der Menschen ein Warnsignal sei, dass man schon viel früher auf hätte wahrnehmen können und müssen. „Jetzt haben wir den Salat, der zum großen Teil hausgemacht ist.“ Ziebs wolle mit Kraft und frischen Ideen, diese demoralisierten Menschen abholen und ihnen neue Wege der Politik aufzeigen. 

Der ehemalige Feuerwehrpräsident Ziebs schließt: „Die Zeiten der staatsmännischen Politiker, die mit dunklem Anzug, getönten Auto-Scheiben und akademischer Sprache unverständliche Konstrukte produzieren, sind vorbei. Jetzt braucht es Macher mit Durchhaltevermögen, Erfahrung und Visionen. Handwerker, zum Beispiel.“